Komplizierte Sprache: Warum reden wir so kompliziert?

Wir neigen dazu, kompliziert zu reden, aus verschiedenen Gründen, die oft mit sozialen, kulturellen oder beruflichen Aspekten zusammenhängen:

  1. Fachsprache und Professionalität: In bestimmten Berufen oder akademischen Bereichen wird eine komplexe Sprache verwendet, um Wissen zu demonstrieren oder um spezifische Themen präzise zu beschreiben. Fachbegriffe vermitteln oft Kompetenz, wirken aber auf Außenstehende kompliziert.
  2. Komplexe Gedanken und Ideen: Manche Konzepte oder Gedanken sind von Natur aus kompliziert, und es fällt schwer, sie einfach auszudrücken. Das führt dazu, dass wir verschachtelte Sätze oder abstrakte Begriffe verwenden, um die Komplexität zu erfassen.
  3. Sozialer Status und Eindruck: Menschen nutzen manchmal eine komplizierte Sprache, um sich von anderen abzuheben oder einen Eindruck von Intelligenz oder Bildung zu vermitteln. Es kann eine bewusste oder unbewusste Strategie sein, um Kompetenz zu zeigen.
  4. Gewohnheit: Viele Menschen gewöhnen sich im Laufe ihres Lebens an eine bestimmte Art der Kommunikation, die in ihrem Umfeld als „normal“ gilt. Wenn man in einem akademischen oder professionellen Umfeld arbeitet, wird die Verwendung von komplexer Sprache zur Routine.
  5. Kulturelle Normen: In manchen Kulturen oder sozialen Gruppen wird eine gehobene Ausdrucksweise oder ein bestimmtes Sprachregister als angemessen angesehen, um Autorität oder Respekt zu demonstrieren.
  6. Angst vor Missverständnissen: Manchmal reden Menschen kompliziert, weil sie versuchen, Missverständnisse zu vermeiden. Sie glauben, dass ein detaillierter, umfassender Ausdruck präziser ist, was paradoxerweise das Verständnis oft erschwert.
  7. Fehlende Übung in einfacher Sprache: Es ist eine Kunst, komplexe Ideen einfach und klar auszudrücken. Menschen, die es nicht gewohnt sind, in einfacher Sprache zu schreiben oder zu sprechen, finden dies oft schwierig und greifen daher auf kompliziertere Ausdrucksweisen zurück.

Das Bewusstsein für diese Faktoren kann helfen, die eigene Kommunikation zu vereinfachen und klarer zu gestalten. Es erfordert oft bewusste Anstrengung, komplexe Gedanken in einfachen Worten auszudrücken.

Was ist komplizierte Sprache?

Komplizierte Sprache bezeichnet eine Art der Kommunikation, die schwer verständlich ist, weil sie unnötig komplexe Strukturen, Wörter oder Konzepte verwendet. Sie kann Menschen überfordern oder verwirren, insbesondere wenn sie Fachbegriffe oder verschachtelte Sätze enthält, die nicht klar und direkt sind. Hier einige Merkmale, die komplizierte Sprache kennzeichnen:

Merkmale komplizierter Sprache:

  1. Lange, verschachtelte Sätze: Wenn ein Satz viele Nebensätze oder Satzteile enthält, die es schwierig machen, den Hauptgedanken zu erfassen, gilt die Sprache als kompliziert.
  2. Fachbegriffe und Jargon: Spezifische Fachterminologie, die nur in einem bestimmten Bereich gebräuchlich ist und die meisten Menschen nicht ohne weiteres verstehen, trägt zur Komplexität bei. Fachsprache wird oft als Barriere empfunden.
  3. Abstrakte oder unklare Begriffe: Begriffe, die wenig konkret sind oder mehrere Interpretationen zulassen, machen es schwieriger, die Aussage zu erfassen. Wenn etwas zu abstrakt ausgedrückt wird, bleibt es vage und undeutlich.
  4. Verwendung von Passivkonstruktionen: Passivsätze, bei denen der Handelnde oft unklar bleibt („Es wurde entschieden…“), machen den Text weniger direkt und schwerer verständlich als aktive Formulierungen („Die Firma hat entschieden…“).
  5. Metaphern und Redewendungen: Bildhafte Ausdrücke oder komplexe Metaphern können die Sprache kompliziert machen, wenn die Lesenden nicht mit diesen Stilmitteln vertraut sind oder sie anders interpretieren.
  6. Nominalstil: Übermäßige Verwendung von Substantiven anstelle von Verben (z. B. „die Durchführung der Analyse“ statt „die Analyse durchführen“) erschwert den Lesefluss und erhöht die Komplexität.
  7. Unnötige Details oder Informationen: Wenn zu viele Details in eine Aussage gepackt werden, die für das Verständnis des Hauptpunktes nicht relevant sind, kann das den Fokus verwässern und die Aussage unnötig kompliziert erscheinen lassen.
  8. Vermeidung von direkter Ansprache: Komplizierte Sprache vermeidet oft klare, direkte Aussagen und weicht stattdessen in formelle, indirekte Ausdrucksweisen aus.

Beispiele für komplizierte Sprache:

  • „In Anbetracht der Tatsache, dass es zu einer Verzögerung im Hinblick auf die Lieferkette gekommen ist, wird die Lieferung voraussichtlich erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.“
    (Einfacher ausgedrückt: „Die Lieferung verspätet sich.“)
  • „Die Implementierung von hochkomplexen datenverarbeitenden Algorithmen könnte unter bestimmten Bedingungen zu signifikanten Effizienzsteigerungen führen.“ (Einfacher ausgedrückt: „Bestimmte Algorithmen können die Effizienz steigern.“)

Wann ist komplizierte Sprache problematisch?

Komplizierte Sprache wird problematisch, wenn sie den Kommunikationsfluss stört, das Verständnis behindert oder Menschen ausgrenzt, die nicht mit den verwendeten Ausdrücken vertraut sind. In vielen Fällen könnte eine einfache Sprache den gleichen Sachverhalt viel klarer und direkter vermitteln.

In bestimmten Kontexten (wie der Wissenschaft oder Rechtsprechung) mag sie notwendig sein, aber im Alltag oder in der allgemeinen Kommunikation kann komplizierte Sprache ein Hindernis für effektive Kommunikation darstellen.

Können wir wirklich durch komplizierte Sprache Missverständnissen vorbeugen?

Komplizierte Sprache hilft nicht immer dabei, Missverständnisse zu vermeiden – oft kann sie das Gegenteil bewirken. Tatsächlich kann die Verwendung von zu komplizierter Sprache die Kommunikation erschweren und Missverständnisse sogar begünstigen. Hier sind einige Gründe, warum komplexe Sprache Missverständnisse nicht immer vorbeugt:

  1. Überladung mit Informationen: Wenn wir versuchen, einen Gedanken besonders präzise zu formulieren und dabei viele Details und Fachbegriffe verwenden, überfordern wir oft die Zuhörenden oder Lesenden. Sie können den roten Faden verlieren oder missverstehen, was wirklich wichtig ist.
  2. Unterschiedliche Wissensstände: Fachbegriffe und komplexe Ausdrücke setzen voraus, dass die Zuhörenden oder Lesenden denselben Wissensstand haben. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es leicht zu Missverständnissen kommen, weil der Empfänger der Botschaft Begriffe anders interpretiert oder gar nicht versteht.
  3. Unklarheit durch Abstraktheit: Komplizierte Sprache ist oft abstrakt und entfernt sich von konkreten Beispielen und Bildern, die das Verständnis fördern. Abstrakte Formulierungen lassen mehr Raum für Interpretation, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Botschaft anders ankommt als beabsichtigt.
  4. Missverständnisse durch unnötige Details: Wenn wir zu viele Informationen in einen Satz packen, kann es passieren, dass die zentrale Botschaft untergeht. Die Zuhörenden könnten sich auf nebensächliche Details konzentrieren und den eigentlichen Kern der Aussage verfehlen.
  5. Zeit zum Verarbeiten: Komplexe Sätze brauchen mehr Zeit, um verarbeitet zu werden. In gesprochener Sprache, wo diese Zeit oft nicht zur Verfügung steht, kann das zu sofortigem Missverstehen führen.
  6. Unklare Satzstruktur: Verschachtelte Sätze oder lange Konstruktionen können dazu führen, dass die Leserinnen oder Zuhörerinnen den Überblick verlieren. Je komplizierter die Struktur, desto schwieriger ist es, den Satz bis zum Ende richtig zu verstehen.

Umgekehrt hilft einfache und klare Sprache, Missverständnisse zu reduzieren, weil:

  • Die Hauptaussage schneller erfasst wird.
  • Der Kommunikationspartner sich weniger anstrengen muss, um den Inhalt zu verstehen.
  • Weniger Raum für Interpretation bleibt, weil die Botschaft direkt und konkret ist.

Daher ist es oft effektiver, auf präzise, aber einfache Sprache zurückzugreifen, um sicherzustellen, dass die Botschaft klar und eindeutig ankommt.

Ist komplizierte Sprache Audruck unserer Kompetenz oder Ausdruck unserer Unsicherheit?

Komplizierte Sprache kann sowohl als Ausdruck von Kompetenz als auch von Unsicherheit wahrgenommen werden – dies hängt stark von Kontext und Absicht ab. Hier ist eine differenzierte Betrachtung:

Komplizierte Sprache als Ausdruck von Kompetenz:

  1. Fachsprache und Expertise: In spezifischen beruflichen oder wissenschaftlichen Bereichen kann die Verwendung von Fachbegriffen und präziser, aber komplexer Sprache notwendig sein. Sie zeigt, dass jemand tief in einem Thema verwurzelt ist und die Feinheiten des Fachgebiets versteht. In diesem Kontext signalisiert die Sprache eine klare Kompetenz.
  2. Präzision und Genauigkeit: In manchen Fällen erfordert die Natur eines Themas eine komplexere Sprache, um genau zu bleiben. Beispielsweise in rechtlichen oder technischen Bereichen muss oft sehr präzise formuliert werden, um Missverständnisse zu vermeiden, was zu komplexeren Formulierungen führt. Hier drückt die Komplexität eine Verantwortung für Genauigkeit aus.
  3. Akademische oder berufliche Erwartung: In bestimmten Kreisen, wie in der Wissenschaft oder in der höheren Geschäftswelt, wird eine gehobene Ausdrucksweise erwartet. Wer diese beherrscht, demonstriert, dass er den „Code“ des jeweiligen Milieus versteht und sich in diesem Umfeld kompetent bewegt.

Komplizierte Sprache als Ausdruck von Unsicherheit:

  1. Verstecken hinter Worten: Wenn Menschen unsicher in ihrem Wissen oder ihrer Position sind, neigen sie manchmal dazu, komplexe Sprache zu verwenden, um Kompetenz vorzutäuschen. Sie versuchen, durch verschachtelte Sätze und Fachjargon beeindruckend zu wirken, auch wenn die Inhalte nicht immer substantiell sind.
  2. Angst vor Einfachheit: Manche Menschen glauben, dass sie weniger professionell oder weniger gebildet wirken, wenn sie sich einfach und klar ausdrücken. Aus Unsicherheit über den Eindruck, den sie hinterlassen, verwenden sie daher unnötig komplizierte Formulierungen. Hier ist die Komplexität eher eine Schutzmauer als ein Zeichen von Kompetenz.
  3. Überkompensation: Besonders in Situationen, in denen jemand das Gefühl hat, sich beweisen zu müssen, kann eine unnötig komplizierte Sprache aus Unsicherheit resultieren. Sie versuchen damit zu zeigen, dass sie das Thema tief durchdrungen haben, obwohl sie möglicherweise Zweifel an ihrem eigenen Verständnis haben.

Wie es ankommt:

  • Kompetente Kommunikation ist in der Regel durch Klarheit gekennzeichnet. Ein Zeichen von echter Kompetenz ist oft die Fähigkeit, komplexe Themen verständlich und klar zu vermitteln. Menschen, die in ihrem Fachgebiet sicher sind, brauchen keine komplizierte Sprache, um ihre Expertise zu zeigen – sie können auch schwierige Themen auf einfache Weise erklären.
  • Wenn jemand jedoch übermäßig kompliziert spricht, wird das oft als Unsicherheit oder gar als Versuch gesehen, fehlende Substanz zu verschleiern.

Letztlich ist der Schlüssel, die richtige Balance zu finden: Fachkompetenz zeigen, wo nötig, aber immer mit dem Ziel, verstanden zu werden. Klarheit in der Kommunikation ist meist das beste Zeichen echter Kompetenz.

Die Abgrenzung von „komplizierter Sprache“ und Fachsprache

Komplizierte Sprache und Fachsprache sind zwei verschiedene Formen der Kommunikation, die oft verwechselt werden, sich aber in ihrem Zweck, ihrer Struktur und ihrem Kontext unterscheiden. Hier sind die wesentlichen Unterschiede und Merkmale beider Begriffe:

1. Zweck und Funktion:

  • Komplizierte Sprache:
    • Wird oft unbewusst oder aus Unsicherheit verwendet, um Aussagen umfangreicher oder eindrucksvoller wirken zu lassen.
    • Ziel ist nicht unbedingt die Präzision, sondern oft der Eindruck von Komplexität oder Bildung. Sie kann schwer verständlich sein, weil sie unnötig lange Sätze, abstrakte Ausdrücke oder unnötige Details verwendet.
    • Beispiel: „Es ist von größter Bedeutung, dass wir im Kontext dieser Situation zu einer detaillierten Analyse der vorliegenden Variablen kommen.“
      • (Einfacher ausgedrückt: „Wir müssen die Situation analysieren.“)
  • Fachsprache:
    • Hat das Ziel, präzise und eindeutig zu kommunizieren, insbesondere in spezialisierten Bereichen wie Wissenschaft, Medizin, Recht, Technik oder Marketing.
    • Fachsprache verwendet spezifische Begriffe und Ausdrücke, die innerhalb eines Fachgebiets klar definiert sind. Sie erleichtert die Kommunikation unter Fachleuten, indem sie Missverständnisse minimiert.
    • Beispiel: „Die Implementierung eines CRM-Systems optimiert die Customer-Journey und fördert die Lead-Generierung.“
      • (Für Fachleute klar verständlich, für Laien möglicherweise nicht.)

2. Verständlichkeit:

  • Komplizierte Sprache:
    • Ist oft schwer zu verstehen, selbst für Menschen mit gutem Sprachverständnis. Der Grund ist, dass sie überflüssige Worte, komplizierte Satzstrukturen und abstrakte Formulierungen verwendet, ohne dass dies notwendig ist.
    • Verwendet lange, verschachtelte Sätze oder unnötige Fachbegriffe, ohne dass dies dem Verständnis wirklich dient.
    • Beispiel: „Die Einführung einer Effizienzsteigerung in Bezug auf die Betriebskosten wurde erfolgreich in die Wege geleitet.“
      • (Verwirrende und übermäßig formale Ausdrucksweise.)
  • Fachsprache:
    • Für Fachleute gut verständlich, aber für Laien oft schwer zugänglich, da sie spezifisches Wissen voraussetzt.
    • Sie ist nicht kompliziert, sondern spezifisch – sie erfordert ein gewisses Grundverständnis des jeweiligen Fachgebiets, um richtig verstanden zu werden.
    • Beispiel: „Die Transkription wird durch die RNA-Polymerase katalysiert.“
      • (Für Biologen klar, für Laien unverständlich ohne Vorkenntnisse.)

3. Kontext:

  • Komplizierte Sprache:
    • Kommt oft in Kontexten vor, in denen die Kommunikation eigentlich einfach sein könnte. Sie wird manchmal bewusst verwendet, um komplexer zu wirken oder um Kompetenz zu suggerieren, ohne dass dies notwendig ist.
    • Häufig in Bürokratie, Politik oder formellen Schreiben anzutreffen.
    • Beispiel: Lange E-Mails, überkomplizierte Geschäftsberichte oder unnötig formale Reden.
  • Fachsprache:
    • Wird in spezialisierten, professionellen oder akademischen Kontexten verwendet, in denen präzise Kommunikation notwendig ist. Die Fachsprache erleichtert den Austausch zwischen Experten und ist darauf ausgelegt, Missverständnisse zu vermeiden.
    • Typische Beispiele sind wissenschaftliche Veröffentlichungen, technische Dokumentationen oder Gespräche unter Fachleuten in einem bestimmten Berufsfeld.

4. Notwendigkeit der Sprache:

  • Komplizierte Sprache:
    • Ist meist unnötig. Sie kann durch klare, einfache Ausdrucksweisen ersetzt werden, ohne dass die Bedeutung verloren geht.
    • Ziel: Vereinfachung ist hier oft wünschenswert, um die Kommunikation effektiver zu machen.
  • Fachsprache:
    • Ist notwendig, wenn die Präzision und Genauigkeit im Fachbereich entscheidend sind. Fachbegriffe tragen oft spezifische Bedeutungen, die nicht einfach durch allgemeinere Worte ersetzt werden können, ohne an Präzision einzubüßen.
    • Ziel: Fachsprache kann nicht immer vereinfacht werden, da dadurch wichtige Bedeutungen verloren gehen könnten.

Fazit:

  • Komplizierte Sprache ist oft unnötig komplex, übertrieben formal oder verschachtelt und kann in vielen Fällen vereinfacht werden, um die Verständlichkeit zu erhöhen.
  • Fachsprache ist hingegen spezifisch und präzise, dient einem bestimmten Zweck und ist oft nur innerhalb eines Fachgebiets verständlich. Sie kann nicht immer vereinfacht werden, ohne dass dabei die Genauigkeit verloren geht.

Wie kann man Fachsprache mit einfacher Sprache in Einklang bringen?

Fachsprache mit einfacher Sprache in Einklang zu bringen, ist eine wertvolle Fähigkeit, insbesondere wenn Sie komplexe Themen einem breiteren Publikum zugänglich machen wollen. Die Herausforderung besteht darin, präzise zu bleiben, ohne dabei unnötig kompliziert zu werden. Hier sind Strategien, um beides zu verbinden:

1. Zielgruppe kennen

  • Analyse der Zielgruppe: Verstehen Sie, wer Ihr Publikum ist und welchen Wissensstand es hat. Wenn Sie mit Fachleuten sprechen, können Sie Fachsprache verwenden. Wenn Sie mit Laien sprechen, müssen Sie auf einfachere Ausdrücke und Erklärungen zurückgreifen.
  • Anpassung des Sprachniveaus: Passen Sie Ihre Sprache an das Niveau und die Bedürfnisse der Zuhörenden an, um sicherzustellen, dass die Botschaft klar verstanden wird.

2. Fachbegriffe erklären

  • Fachwörter verwenden, aber erläutern: Wenn es nötig ist, Fachbegriffe zu verwenden, erklären Sie diese einfach und klar. Geben Sie eine kurze Definition oder ein Beispiel, das den Begriff verständlich macht.
  • Beispiel: „Der ROI, also die Rendite auf eine Investition, zeigt, wie viel Gewinn Sie im Verhältnis zu den getätigten Ausgaben erzielen.“
  • Tipps: Nutzen Sie Formulierungen wie „Das bedeutet…“, „Einfach ausgedrückt…“ oder „In anderen Worten…“, um Fachbegriffe zu erläutern.

3. Komplexe Ideen in einfachen Sätzen ausdrücken

  • Kurze Sätze verwenden: Vermeiden Sie lange, verschachtelte Sätze. Bringen Sie eine Idee pro Satz unter, damit der Text klar und verständlich bleibt.
  • Beispiel: „Die DNA speichert genetische Informationen. Diese Informationen bestimmen die Eigenschaften eines Organismus.“

4. Veranschaulichungen und Metaphern nutzen

  • Bilder und Vergleiche verwenden: Nutzen Sie anschauliche Vergleiche oder Metaphern, um schwierige Konzepte zu erklären. Bilder helfen, komplexe Ideen leichter verständlich zu machen.
  • Beispiel: „Ein Algorithmus funktioniert wie ein Rezept. Es ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die der Computer befolgt, um ein Problem zu lösen.“

5. Fokus auf das Wesentliche

  • Kernbotschaften klarstellen: Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Punkte und lassen Sie unnötige Details weg. Stellen Sie sicher, dass Ihre Kernaussage klar herauskommt.
  • Beispiel: „Die Hauptfunktion des Immunsystems ist es, den Körper vor Krankheiten zu schützen.“

6. Aktive statt passive Sprache

  • Verwenden Sie aktive Formulierungen: Aktive Sätze sind leichter zu verstehen als Passivkonstruktionen.
  • Beispiel: „Das Unternehmen senkt die Kosten“ ist einfacher als „Die Kosten werden vom Unternehmen gesenkt.“

7. Vermeidung unnötiger Fachbegriffe

  • Einfachheit vorziehen, wo möglich: Wenn es einfache, allgemein verständliche Wörter gibt, sollten Sie diese Fachbegriffen vorziehen.
  • Beispiel: Statt „Implementierung“ könnte man einfach „Einführung“ sagen, wenn die Zielgruppe keine Fachkenntnisse hat.

8. Schrittweise Annäherung

  • Schritt für Schritt erklären: Führen Sie das Publikum langsam an komplexere Themen heran. Beginnen Sie mit einfachen Konzepten und arbeiten Sie sich allmählich zu anspruchsvolleren Themen vor.
  • Beispiel: Zuerst die Funktion eines Computers allgemein erklären, bevor man auf Algorithmen oder Programmiersprachen eingeht.

9. Fragen und Feedback einbauen

  • Interaktive Kommunikation fördern: Geben Sie Ihrem Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder Missverständnisse zu klären. Feedback kann Ihnen helfen, zu erkennen, ob Sie sich zu kompliziert ausdrücken.
  • Beispiel: „Verstehen Sie, was ich mit diesem Begriff meine? Soll ich es genauer erklären?“

10. Einfache und klare Struktur

  • Gut gegliederte Texte: Nutzen Sie klare Absätze, Überschriften und Unterpunkte, um die Struktur verständlich zu machen. Dies erleichtert den Lesenden, dem Gedankengang zu folgen.
  • Beispiel: „1. Was ist das Problem? 2. Wie sieht die Lösung aus? 3. Welche Vorteile hat die Lösung?“

Beispiel für eine Verbindung von Fach- und einfacher Sprache:

Anstelle von:
„Die Implementierung eines neuen CRM-Systems optimiert die Effizienz der Kundendatenverarbeitung und fördert die Lead-Generierung durch präzises Targeting.“

Könnten Sie sagen:
„Mit einem neuen CRM-System können Unternehmen Kundendaten einfacher verwalten. Das System hilft auch dabei, potenzielle Kunden besser zu finden und anzusprechen.“

Fazit:

Durch die Kombination von Fachsprache mit einfacher Sprache können Sie komplexe Themen für ein breites Publikum zugänglich machen, ohne dabei die Präzision zu verlieren. Die Schlüssel liegen in der Erklärung von Fachbegriffen, der Verwendung einfacher Sätze und dem Fokus auf das Wesentliche.