Förderprogramme der Bundesregierung

Förderprogramm digital jetzt

Das Förderprogramm Digital Jetzt der Bundesregierung, initiiert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), zielt darauf ab, kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung zu unterstützen. Es bietet finanzielle Zuschüsse, um Investitionen in digitale Technologien und die Qualifizierung von Mitarbeitern zu fördern. Das Programm soll KMU dabei helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und den digitalen Wandel erfolgreich zu meistern.

Ziel des Programms:

Digital Jetzt soll die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft beschleunigen, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen. Das Programm richtet sich an Unternehmen, die in digitale Technologien investieren und die digitalen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter ausbauen wollen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Förderfähige Maßnahmen:

Das Programm umfasst zwei wesentliche Förderbereiche:

  1. Investitionen in digitale Technologien
    • Ziel: Unterstützung von Unternehmen bei der Einführung oder Optimierung digitaler Technologien.
    • Beispiele:
      • Einführung von ERP- und CRM-Systemen (Enterprise Resource Planning, Customer Relationship Management).
      • Implementierung von Software für Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Anwendungen oder Big-Data-Analysen.
      • Digitale Plattformen für E-Commerce und digitale Markterschließung.
      • Automatisierung und Vernetzung von Produktions- und Geschäftsprozessen.
      • Einführung von IT-Sicherheitslösungen.
  2. Investitionen in die Qualifizierung von Mitarbeitern
    • Ziel: Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen, um die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiter zu verbessern.
    • Beispiele:
      • Schulungen und Fortbildungen im Bereich IT, digitale Technologien oder Datenschutz.
      • Maßnahmen zur Entwicklung von digitalen Fähigkeiten in Bereichen wie E-Commerce, Data Analytics und digitale Geschäftsmodelle.
      • Schulungen zur Nutzung neuer Technologien, die im Unternehmen eingeführt werden.

Wer kann gefördert werden?

Das Programm richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus allen Branchen, einschließlich Handwerksbetrieben und freien Berufen. Die Voraussetzungen sind:

  • Unternehmensgröße: Unternehmen mit 3 bis 499 Mitarbeitern.
  • Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland.

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass das Unternehmen einen Digitalisierungsplan vorlegen muss. Dieser Plan beschreibt die geplanten Investitionen in digitale Technologien und die Qualifizierungsmaßnahmen sowie deren Nutzen für das Unternehmen.

Förderhöhe und Fördersätze:

Die Förderhöhe variiert je nach Unternehmensgröße und Art der geplanten Investitionen. Hier die wichtigsten Details:

  • Fördersumme: Die Zuschüsse liegen zwischen 17.000 Euro und maximal 50.000 Euro pro Antrag.
  • Fördersätze:
    • Unternehmen mit 3 bis 50 Mitarbeitern erhalten bis zu 50 % Zuschuss.
    • Unternehmen mit 51 bis 250 Mitarbeitern erhalten bis zu 45 % Zuschuss.
    • Unternehmen mit 251 bis 499 Mitarbeitern erhalten bis zu 40 % Zuschuss.

Für Unternehmensverbünde (z.B. Konsortien, Netzwerke) sind Förderungen von bis zu 100.000 Euro möglich.

Ablauf der Förderung:

  1. Digitalisierungsplan erstellen:
    • Unternehmen müssen einen Digitalisierungsplan erstellen, in dem sie ihre geplanten Investitionen in Technologien und Qualifizierungsmaßnahmen erläutern. Der Plan sollte die Ziele und den Mehrwert für das Unternehmen verdeutlichen.
  2. Online-Antragstellung:
    • Der Antrag wird über ein Online-Portal gestellt. Das Portal ist auf der Website des BMWK zugänglich, allerdings ist das Förderprogramm in bestimmten Zeiträumen begrenzt, da es sehr beliebt ist. Anträge können nur in den offenen Zeitfenstern gestellt werden, die im Portal angekündigt werden.
  3. Prüfung des Antrags:
    • Nach Einreichung des Antrags prüft eine Förderstelle den Digitalisierungsplan und entscheidet über die Bewilligung der Mittel.
  4. Durchführung der Maßnahmen:
    • Nach Bewilligung des Antrags hat das Unternehmen 12 Monate Zeit, um die geplanten Maßnahmen umzusetzen. Die Fördergelder werden nach erfolgreicher Durchführung ausgezahlt.
  5. Nachweis und Abrechnung:
    • Am Ende des Projekts müssen die Unternehmen den Einsatz der Fördermittel nachweisen. Dazu gehören Rechnungen, Nachweise über durchgeführte Schulungen und andere Dokumente.

Vorteile des Programms:

  • Finanzielle Unterstützung: Die Zuschüsse reduzieren die finanziellen Hürden für KMU, in digitale Technologien und die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter zu investieren.
  • Flexibilität: Unternehmen können sowohl in Technologien als auch in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, was einen ganzheitlichen Ansatz zur Digitalisierung ermöglicht.
  • Förderung für alle Branchen: Das Programm richtet sich an Unternehmen aller Branchen, unabhängig von ihrem Sektor oder der Art der Tätigkeit.
  • Förderung von Digitalisierungsnetzwerken: Unternehmen können sich zusammenschließen und als Verbund Anträge stellen, um gemeinsam digitale Projekte umzusetzen.

Beispiele für geförderte Maßnahmen:

  • Einführung einer neuen E-Commerce-Plattform: Ein Unternehmen erweitert seinen Vertrieb durch einen digitalen Online-Shop, der auch international genutzt werden kann.
  • Automatisierung von Produktionsprozessen: Ein Handwerksbetrieb führt digitale Fertigungstechnologien ein, die die Produktion effizienter und kostengünstiger machen.
  • Mitarbeiterschulung zu digitalen Tools: Ein Unternehmen schult seine Mitarbeiter in der Nutzung eines neuen CRM-Systems, um den Kundenservice zu verbessern.

Fazit:

Das Förderprogramm Digital Jetzt bietet eine wertvolle Unterstützung für KMU, die ihre digitale Transformation vorantreiben wollen. Es adressiert sowohl die technologische Ausstattung als auch die notwendige Weiterbildung der Mitarbeiter und ermöglicht es Unternehmen, sich zukunftssicher aufzustellen. Mit flexiblen Fördermöglichkeiten und einer relativ einfachen Antragstellung ist das Programm besonders für KMU attraktiv, die ihre Digitalisierungspotenziale noch nicht ausgeschöpft haben.